Die Rasse

Ursprünglich stammen die Shropshireschafe aus der Region Shropshire in England und gehört dort zu den traditionellen Niederungsrassen. Ausgehend von mehreren lokalen Rassen entwickelte es sich im späten 19. Jahrhundert und zeichnete sich schon damals durch extensive Weidebewirtschaftung aus.

Bewollter Kopf, kurzer, kräftiger Hals, vollfleischig, stämmige Beine, straffe Fesseln.

Sehr schnell fanden sich engagierte Züchter, die streng auf den Typ des Shropshires hinzüchteten. Dadurch gelang es den Züchtern erfolgreich diese Rasse zu vereinheitlichen. Dann, im Jahre 1883 richtete man das Herdbuch für diese Rasse ein. Die Shropshireschafe werden weit geachtet und im frühen 20. Jahrhundert als reinrassige Tiere in alle Welt ausgeführt. Heute züchtet man sie weltweit, auch bei uns! Die Anzahl der Shropshireschafhalter und –züchter in Deutschland liegen geschätzt bei über 1000 Personen, Betrieben oder Familien.

Das Shropshireschaf ist ein mittelgroßes, kompaktes Fleischschaf. Es hat einen langen, tiefen Rumpf und einen breiten, geraden Rücken mit einer ausgezeichneten Bemuskelung. Die ausgeprägten Innen- und Außenkeulen sind vollfleischig. Böcke bekommen ein Gewicht von 110 bis 140 kg und Mutterschafe wiegen 90 bis 120 kg. Typisch für das Shropshireschaf ist ein bewollter Kopf, was bei einigen mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Durch dieses Merkmal bekommen sie ein aussehen wie ein „Teddybärschaf“. Der auf dem kurzen, kräftigen Hals aufgesetzte Kopf, sowie die Ohren sind mit schwarzen Stichelhaaren besetzt. Sie sind friedliche ausgeglichene Tiere mit kräftigen, mittellangen Beinen von schwarzer Farbe, die straffe Fesseln und feste Klauen besitzen. Die robusten Tiere sind wegen ihrer großen Anpassungsfähigkeit zunehmend zunehmend in der Pflege von Nadelholzkulturen, Steuobstwiesen und in der Pflege von Energieholzkulturen nachgefragt. Auch bei kargem Futterangebot können sie aufgrund ihrer guten Grundfutterverwertung noch hohe Leistungen erbringen.

 

 

 

 

Kompaktes Fleischschaf, langer, tiefer Rumpf und breiter, langer Rücken.

Die Shropshireschafe sind sehr fruchtbar und lammen einmal im Jahr in der Zeit von Januar bis März ab. Sie können bis zu drei Lämmer auf die Welt bringen, was jedoch sehr selten ist, denn meistens erblicken zwei Lämmer das Tageslicht. Die ausgeprägte Mütterlichkeit und gute Milchleistung sind Gewähr für frohwüchsige Lämmer. Shropshirelämmer weisen gute Schlachtkörper mit einer ausgeprägten Bemuskelung auf. Sie sind schnellwüchsig und können bereits nach 80-100 Tagen die Schlachtreife bei einem Lebendgewicht von 40-45 kg erreichen.

Da Shropshireschafe sowohl Nadelgehölze als auch Obstbäume nicht verbeißen oder die Rinde schälen, werden sie in vielen verschiedenen Kulturen eingesetzt, um diese unkrautfrei zu halten. Diese Fähigkeit ist auf ihr angeborenes Fressverhalten zurückzuführen, weil sie Futterpflanzen sehr selektiv auswählen. Unterstützt wird diese wertvolle Eigenschaft über ein speziell abgestimmtes Weidemanagement.

Thema: Zuchtlinien, -richtung

In den frühen 1990er Jahren kamen in größeren Stückzahlen Shropshireschafe aus Dänemark nach Deutschland. Ab da begann die Vermehrung der Shropshireschafe in Deutschland in größerem Umfang. Einige Züchter haben konsequente Zuchtselektionen durchgeführt und sind zu einem ordentlichen Zuchtbestand bei ihren Shropshireschafen gekommen. Ab etwa dem Jahr 2003 wurden mehrere Zuchtböcke und weibl. Shropshireschafe aus England nach Deutschland in verschiedene Herdbuchbetriebe eingeführt, auch bei uns. Für viele andere Züchter öffneten sich die Augen, dass die Shropshire aus England ein ganzes Stück größer sind, als die, die man bis dato kannte. Bei denjenigen Züchtern, die von Anfang an konsequente Zuchtselektionen durchgeführt haben, war der Größenunterschied nicht so krass. Mittlerweile sind die ehemals Dänischen Zuchtlinien mit den importierten englischen Linien sehr stark vermischt, so dass es eigentlich Zeit wird, von unserer eigenen Zuchtrichtung zu sprechen.

Bei beiden Zuchtrichtungen, Dänische und Englische, gibt es Vor- und Nachteile. Wenn wir von beiden die Vorteile übernehmen wollen, kann das Zuchtziel bei unseren Shropshireschafen nur lauten: korrektes Fundament, gerade, feste Oberlinie, langer, tiefer Rumpf, kräftiger Knochenbau mit guter Bemuskelung, gute Innen- und Außenkeulen, keine gelbschweißige Wolle und keine Pigmentstörungen, keine Überbeißer (Gebiss), ausgeprägte Mütterlichkeit mit guter Milchleistung, frohwüchsige Lämmer, keine Hornansätze, kein Verbiss in den Nadelholzkulturen, kein Schälen der Rinde usw.. Die Kopfbewollung ist ebenfalls ein typisches Merkmal für Shropshirechafe. Mit einer zu starken Verdrängung der Bewollung verliert das Shropshireschaf auch etwas von seinem besonderen Aussehen und würde dem Schwarzköpfigen Fleischschaf zu sehr ähneln.

Bei der Auswahl von geeigneten Zuchttieren muss den zuvor genannten Kriterien/Zuchtzielen eine größere Bedeutung beigemessen werden, als die der Wahl zwischen Englischer oder Dänischer Zuchtrichtung. Je einheitlicher sich die Rasse Shropshireschafe in Deutschland präsentiert, desto erfolgreicher werden wir die Zucht verbessern können. Das dazu Zuchttiere u.a. auch aus anderen Ländern importiert werden können, steht dabei außer Frage.

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